Hundefutter selbst einkochen

Einkochen für den Hund muss nicht kompliziert sein. Ich zeige dir, wie es ohne unfassbar großen Aufwand funktioniert.

Nicht immer ist es möglich, dass du deinen Hund barfst. Im Urlaub sind die Möglichkeiten häufig eingeschränkt und auch während oder nach einer Krankheit kann selbst gekochtes Futter sinnvoll sein. Und so manch eine Fellnase verträgt tatsächlich am besten das, was Frauchen oder Herrchen liebevoll selbst gekocht haben.

Damit du aber nicht jeden zweiten Tag für deinen Hund am Herd stehen musst, zeige ich dir heute eine Möglichkeit, wie du das Futter für ein paar Wochen vorkochen und haltbar machen kannst.

Einkochen? Macht man das heute noch?

Früher war es tatsächlich völlig normal Lebensmittel durch einkochen haltbar zu machen. Über viele Jahre in Vergessenheit geraten, wird Einkochen derzeit wieder sehr beliebt und liegt absolut im Trend.

Was bedeutet “Einkochen”?

Beim Einkochen werden Lebensmittel in Gläsern luftdicht verschlossen und erhitzt. Es bildet sich ein Vakuum und Mikroorganismen werden abgetötet. Das macht das Einkochgut so lange haltbar. Das ist der Unterschied zum “Einwecken”. Denn beim Einwecken werden die Lebensmittel nicht direkt im Glas erhitzt, sondern heiß in die Gläser gefüllt und verschlossen. Beim Abkühlen entsteht ein Vakuum im Inneren der Gläser, was ebenfalls die eingeweckten Lebensmittel haltbar macht.

Was brauche ich zum Einkochen?

Wenn du nur für einen kurzen Zeitraum für deinen Hund einkochen möchtest, z. B. im Urlaub oder nach einer Krankheit, empfehle ich dir die Einkochmethode im Backofen. Für häufiges Einkochen lohnt sich aber die Anschaffung eines Schnellkochtopfes, da die Energiekosten bei der Backofenmethode entsprechend hoch sind. Ich beschreibe dir hier die Vorgehensweise im Backofen.

Du benötigst also:

die Zutaten

geeignete Einweckgläser (mit Metallbügeln oder Schraubverschluss)

einen Backofen

eine Küchenmaschine (falls vorhanden, sonst eine große Reibe)

eine Zange

einen großen Topf

Schneidebrett & Messer

Wie stelle ich das Futter zusammen?

Rezeptur ohne Kohlenhydrate:

70 % Fleisch und Innereien (bitte wähle aus, was dein Hund gut verträgt)

30 % Gemüse

Rezeptur mit Kohlenhydraten:

70 % Fleisch und Innereien

20 % Gemüse

10 % Reis oder Kartoffeln

Für unsere 20 kg schwere Border Collie Hündin Maya habe ich das Futter so zusammengestellt: Hühnerbrust, Möhren, Zucchini, Staudensellerie und Fenchel, Reis.

Wieviel Futter braucht mein Hund?

Als Faustregel gilt: ca. 2-3 % des Körpergewichtes. Kleine Hunde brauchen tendenziell mehr Futter als große Hunde. Unsere Maya bekommt ca. 2 %, also 400 g täglich.

Die Futtermenge ist abhängig von vielen Faktoren, wie Alter, Rasse, Auslastung und und und. Deshalb schau dir deinen Hund regelmäßig an und passe die Menge ggfs. an. Wichtig hierbei ist mir weniger das Gewicht, sondern: Wie sieht der Hund aus, wie fühlt er sich an? Siehe auch meinen Blogbeitrag “Ach du dicker Hund“.

So wirds gemacht:

  • Gemüse putzen und grob klein schneiden
  • Gemüse in der Küchenmaschine schreddern oder per Hand reiben
  • Fleisch klein schneiden (habe es in der Küchenmaschine grob gehäckselt)
  • Reis halb gar kochen
  • Backofen auf 175 Grad vorheizen
  • Gläser in einem großen Topf mit kochendem Wasser auskochen
  • Einkochgut in die Gläser einfüllen
  • Gläser gut verschließen
  • Die gefüllten Gläser auf ein tiefes Backblech stellen in den Ofen einschieben (mittlere Schiene)
  • Backblech mit Wasser auffüllen
  • Warten bis Bläschen in den Gläsern aufsteigt
  • Dann Temperatur auf 150 Grad zurück stellen
  • 90 Minuten einkochen
  • Herd ausschalten und die Gläser noch 30 Minuten im ausgeschalteten Backofen ruhen lassen
  • Wegen Botulismus-Gefahr nach 24-48 h die Gläser erneut einkochen (siehe oben)

Vorsicht Botulismus!

Das Botulinumtoxin wird von dem Bakterium Clostridium botulinum produziert. Das Toxin ist ein Nervengift, das die Signalübertragung von Nerven auf die Muskelzellen blockiert. Es kommt bei einer Infektion mit dem Toxin zu Lähmungen bis hin zum Atemstillstand.

Lebensmittel können mit dem Bakterium Clostridium botulinum verunreinigt sein. Unter Ausschluss von Sauerstoff können sich die Bakterien vermehren und das Nervengift produzieren.

Unter Ausschluss von Sauerstoff = z. B. Einkochen!

Botulismus ist also eine schwere Erkrankung, die nicht selten einen tödlichen Verlauf nimmt.

Bedeutet das nun, dass ich nicht einkochen sollte?

Nein, das bedeutet es nicht. Es ist nur absolut wichtig zu wissen, wie sich das Bakterium verhält um eine Infektion durch die richtige Einkochmethode zu vermeiden.

In einem richtigen Einkochtopf oder Schnellkochtopf erreicht das Gargut unter Druck eine Temperatur von mindestens 120 Grad. Damit ist das Bakterium abgetötet und unschädlich gemacht.

Aus physikalischen Gründen ist es nicht möglich, beim Einkochen im Backofen eine Temperatur von mehr als 100 Grad in Inneren der Gläser zu erreichen. Deshalb empfiehlt das Bundesinstitut für Risikobewertung, die Gläser nach 1-3 Tagen erneut einzukochen. Das macht den Verzehr sicher.

Wie erkenne ich, dass das Einkochen funktioniert hat?

  • Der Deckel des Glases sollte leicht nach innen gezogen sein
  • Das Glas “ploppt” beim Öffnen leicht

Wie erkenne ich, ob ein Glas verdorben ist?

  • Der Deckel wölbt sich nach außen
  • Das Glas “ploppt” nicht beim Öffnen
  • Es blubbert oder gärt im Glas

Brauche ich noch weitere Zusätze?

Du solltest immer noch ein Öl zusetzen und ggfs. weitere Supplemente wie Mineralstoffe, Seealgenmehl oder auch Knochen oder Knochenmehl. Vor alle, wenn du deinen Hund längerfristig mit Selbstgekochtem verwöhnen möchtest, ist ein ausgewogener Ernährungsplan wichtig. Bei individuellen Fragen, schreib mich gerne an.

Geeignete Öle sind:

  • Kokosfett
  • Leinöl
  • Lachsöl
  • Hanföl
  • Futteröle (Mischöle)

Eine große Auswahl an Ölen findest du auch in meinem Shop.

Kokosnuss, Kokosöl, Kokosfett

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